22. April 2013

Russtsch

Am Frühstückstisch mit Wurst oder Käse belegten, frischen Brötchen und Butter-Croissants mit Honig und Marmelade bildete ich einen Satz, wo ein oder zwei Wörter deutsch und andere russisch waren. Wie peinlich! Beide meine Liebsten verstanden mich zwar, erinnerten mich aber daran, dass man Sprachen nicht vermischen sollte, wenn man Schriftsteller ist. Wir sind mittlerweile alle Autoren geworden und schreiben gelegentlich über dies und jenes. Sprachvermischung ist nun mal ein ständiges Thema für uns, wir sind ja zweisprachig unterwegs. Um mich zu ermuntern, lächelte mein Kind mich freundlich an und sagte: „Papa, du sprichst Russtsch!“ (RUSSisch-deuTSCH.) Ah, eine neue Sprache? Dann wollte ich nicht nachgeben, mein Gesicht wegen dem Misch-Patzer wahren und so tun als ob das kein Ausrutscher sondern gewollt war und fing ernsthaft und laut an zu überlegen, ob es möglich wäre, eine richtige Geschichte in dieser gerade benannten neuen Sprache zu verfassen. Ob es Leser für sie gäbe und was das für die Welt bedeuten würde. Sie ermutigten mich auch noch dazu.

Ist es Sturheit oder göttliche Eingebung, wenn du dich womöglich irrst, aber glaubst, dass wenn du den Umständen nicht nachgibst und deinen Weg weiter gehst, kannst du jede Situation meistern? Wie auch immer, Hauptsache du hast jemandem, der dir zur Seite steht, dich versteht und freundlich anlächelt.

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